Buchtipp: Die Zugmaus

Uwe Timm (Autor) und Axel Scheffler (Illustrator): Die Zugmaus

Zum Buch:
1981 erstmals erschienen, ist die Zugmaus immer wieder mit unterschiedlichen Illustrationen veröffentlicht worden. Im Bestand der LeseLust befindet sich der Klassiker in einer Taschenbuchausgabe mit Zeichnungen Axel Schefflers, der vielen durch den Grüffelo bekannt sein dürfte. Held der Geschichte ist die Münchener Hausmaus Stefan, die eine glückliche Kindheit erlebt, bis das Haus, in dem seine Familie in Eintracht mit Hund und Kater wohnt, abgerissen wird. Der Betonneubau inklusive Müllschlucker ist mehr als mäuseunfreundlich. Kein Schlupfloch und kein Krümelchen lassen sich dort finden. Stefans Familie zieht um und fristet auf dem Münchner Hauptbahnhof ein klägliches Dasein. Eines Tages schafft es Stefan in einen Zug zu gelangen und es beginnt eine lange aufregende Reise mit Stationen in Hamburg, Bern, Paris und England. Doch trotz der vielen Erlebnisse wird mit der Zeit die Sehnsucht nach seiner Familie groß und er kehrt zurück nach München zu seiner Familie, die inzwischen zu einem der ehemaligen Hausbewohner aufs Land gezogen ist und wieder ein besseres Leben führt. Noch besser wird es natürlich, als Stefan zurückkehrt. Mehr als vergnüglich ist dieses Geschichte, die vor allem durch ihre Protagonisten lebt. So freundet sich Stefan in Bern mit der Feldmaus Wilhelm an, die recht gemütlich ist und ein herrliches Schweizerdeutsch spricht, das mit ein wenig Übung sicherlich die Zuhörer begeistern wird. Aber auch Pierre, die Pariser Stadtmaus und bester Käsekenner oder die weißen Zirkusmäuse begeistern und zeigen völlig unverkrampft unterschiedliche Lebenswelten und Bedürfnisse auf.

Zum Vorlesen und Gestalten:
Da es sich bei der Zugmaus um einen langen Text handelt, bleibt es nicht aus, beim Lesen die ein oder andere Abkürzung zu nehmen. Vorteilhaft ist allerdings, dass Stefans Geschichte episodisch erzählt ist und so einzelne Kapitel mit einer kurzen Vorstellung der Hauptcharaktere vorgelesen werden können.
Die Erzählung ist reich an Dialogen. Sprechende Pudel, hysterische Frauen, eine Schweizer Feldmaus, eine Pariser Gourmetmaus oder der Zirkusdirektor in England, wer Spaß an Dialekten und fremdsprachlichen Einsprengseln hat, findet hier Gelegenheit seine Stimme vielfältig einzusetzen.

Für die Bastler unter den Vorlesern findet sich hier eine Maus, die sich einfach falten lässt: http://www.basteln-gestalten.de/maus-falten.

Worüber man mit den Zuhörern spricht, hängt von den Passagen ab, die vorgelesen werden. So fällt es schwer gute Ratschläge zu geben. In mehreren Kapiteln kommen Vorstellungen vom „Mäuseparadies“ zur Sprache. Was meinen die Kinder zu diesen Mäusephantasien, werden sie sich erfüllen? Was spricht dafür, was dagegen? Stefan lernt auf seine Reise mehrere Mäuse kennen, aber nur Wilhelm wird in weiter begleiten. Warum kommt er mit? Wieso bleibt Pierre in Paris und die weißen Mäuse im Zirkus. Haben die Kinder eine Erklärung hierfür. Aber auch kleine Expertengespräche zu den Themen Mäuse und Käse bieten sich an. Welche Arten bzw. Sorten gibt es? Wissen die Kinder mehr zur Lebensweise von Mäusen?

Bibliografische Angaben:
Zielgruppe: ab 7 Jahre
Genre: Erzählung
Umfang: 120 Seiten
Verlag: dtv
Jahr: 2003
Themen: Mäuse, Reisen, Lebensentwürfe

Redakteurin: Anke Laufer

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