Buchtipp: Der schwarze Hund

Levi Pinfold: Der schwarze Hund Der schwarze Hund

Zum Buch:

Wer hat Angst vorm schwarzen Hund? In Großbritannien ist sie wohl, glaubt man den Volksmärchen, weit verbreitet. Wo er gesehen wird (übergroß und mit funkelnden Augen), soll der schwarze Hund Unheil bringen. Pinfold bedient sich des alten mythischen Tiers und lässt es durch den nebeligen Winterwald stapfen, um am Haus der Familie Hoop um Einlass zu bitten. Welche britische Familie wäre nicht zu tiefst erschrocken! Doch der Hund scheint tatsächlich verwunschen, denn mit jedem weiterem sich fürchtenden Familienmitglied, und damit mit jeder weiteren Buchseite, wächst er um ein Stockwerk des Hauses. Die Jüngste, von allen „Klein“ genannt, tritt als einzige dem riesigen Tier entgegen, das kaum noch auf einer Doppelseite abbildbar ist. Kurzerhand erdenkt sich „Klein“ die Zauberreime, die den schwarzen Hund wieder Schritt für Schritt schrumpfen lassen, bis er wieder auf eine Buchseite passt und durch die Katzenklappe ins Haus schlüpfen kann. Was wie eine Geschichte von David gegen Goliath beginnt, endet in einer Freundschaft – auf Augenhöhe.

Zum Vorlesen:

Neben der üblichen Variante, die Geschichte chronologisch dem Text folgend vorzulesen, laden die detailreichen Bilder alternativ zu einem freien und dialogischen Erzählen ein. Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich mit den verschiedenen Angstreaktionen der Familienmitglieder und zeigt den eingefrorenen Moment des Erschreckens auf der rechten Hälfte einer Doppelseite. Wie in jedem guten Märchen braucht „Klein“ drei Sprüche, um den schwarzen Hund auf normale Größe schrumpfen zu lassen. Abschließend folgen doch noch einmal zwei Schrecksekunden: der Hund betritt das Haus und die Familie traut sich hinter ihrer Barrikade hervor. Aber schließlich gibt es ein Happy End und der schwarze Hund wird in der Sepia farbenen Gemäldegalerie als neues Mitglied der Familie aufgenommen.

Gerade in der dunklen Jahreszeit gibt es viele geheimnisvolle Ecken und Winkel oder knarrende Balken zu Hause. Wovor haben sich die Kinder schon mal erschreckt? Was haben sie dann getan? Und wie können sie vielleicht das nächste Mal genauso mutig wie „Klein“ ihrer Angst gegenüber treten? Familie Hoop gibt am Ende einige Beispiele, wie man sich mit Küchengeräten aufrüsten kann. Vielleicht bitten Sie die Kinder in Vorbereitung auf die Lesestunde, ein Küchensieb aus Plastik mitzubringen, das sie sich zum Schutz zu Beginn der Geschichte auf den Kopf stülpen.

Bibliografische Angaben:

Zielgruppe: 5-7 Jahre
Genre: Bilderbuch
Umfang: 32 Seiten
Verlag: Jacoby & Stuart, Berlin, 2012
Themen: Angst, Mut, die Macht der Worte

Redakteurin: Antje Strauß (literaturteam@leselustleipzig.de)

Add your thoughts

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert