Stammtisch-Treffen November 2025

Zum zweiten Mal fand unser Vereins-Stammtisch statt und stand diesmal unter dem besonders sensiblen und wichtigen  Motto „Kinderschutz“. Als Expertin war Steffi Keil, Leiterin der Kita Nautilus, eingeladen, die den
Teilnehmenden Einblicke in den verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema Kindeswohlgefährdung gab.

Was ist Kindeswohlgefährdung?
Zunächst führte Steffi Keil in die rechtlichen Grundlagen ein. Im Mittelpunkt
stand dabei § 8a SGB VIII, der die Vorgehensweise bei einer möglichen
Kindeswohlgefährdung beschreibt. Dabei wurde deutlich: Schon der Verdacht
auf eine Gefährdung verpflichtet pädagogische Fachkräfte – und auch uns als
ehrenamtlich Engagierte – dazu, aufmerksam hinzusehen und richtig zu
handeln.

Formen der Gewalt
Im Gespräch wurde herausgearbeitet, dass Gewalt viele Gesichter haben kann:
 Sexualisierte Gewalt
 Physische Gewalt
 Psychische Gewalt
 Vernachlässigung
Darüber hinaus ging es auch um Grenzüberschreitungen – Situationen, die
zwar (noch) nicht strafbar sind, aber das Wohl und die Grenzen eines Kindes
verletzen können. Besonders eindrücklich war die gemeinsame Diskussion
darüber, welche Berührungen in Ordnung sind und wo körperliche Nähe
unangemessen wird. Klar ist: Kinder brauchen Nähe und wenn Kinder auf
den:die Vorlesepat:in zukommen ist eine Umarmung unproblematisch.

Kinderschutz in der Praxis
Im praktischen Teil gab Steffi Keil wertvolle Hinweise, wie man im Verdachtsfall richtig reagiert. Die wichtigsten Schritte dafür lauten:
 Zuhören! – Kinder ernst nehmen, ohne zu drängen oder zu bewerten.
 Offene Fragen stellen – behutsam, ohne Suggestion.
 Beobachtungen dokumentieren – sachlich und genau.
 Kinderschutzbeauftragte oder Leitung informieren – Verantwortung
weitergeben.
 „Den Fall abgeben“ – als Ehrenamtliche ist es nicht unsere Aufgabe die
Gefährdungslage einzuschätzen und das Jugendamt zu informieren.
Diese Punkte machten deutlich: Niemand muss – und sollte – in einem
Verdachtsfall allein entscheiden. Kinderschutz ist immer Teamarbeit.
Unterstützung und Anlaufstellen in Leipzig.

Zum Abschluss stellte Steffi Keil wichtige Leipziger Kontaktstellen vor, die bei
Unsicherheiten oder konkreten Fällen unterstützen:
 Leipziger Netzwerk für Kinderschutz und Frühe Hilfen – mit Insofa-
Beratung
 Kinderschutzzentrum Leipzig
Beide Einrichtungen bieten fachliche Beratung und Begleitung, wenn es darum
geht, das Wohl von Kindern zu sichern.

Fazit
Der zweite Vorlesepat:innen-Stammtisch 2025 zeigte eindrücklich, wie wichtig
das Thema Kinderschutz auch im ehrenamtlichen Engagement ist. Durch die
praxisnahen Beispiele und den offenen Austausch konnten alle Teilnehmenden
Sicherheit und Wissen gewinnen – um im Ernstfall richtig zu handeln.
Wir danken Steffi Keil herzlich für ihren engagierten Beitrag und allen
Vorlesepat:innen für ihr Interesse, ihre Aufmerksamkeit und ihr
Verantwortungsbewusstsein.

Der nächste Stammtisch ist bereits in Planung – wir freuen uns auf das Wiedersehen und den weiteren Austausch!

Abschied und Aufbruch

Im Zuge der Auflösung unserer Vereinsbibliothek verabschiedet sich auch das Literaturteam. Seine ursprüngliche Kernaufgabe entfällt. Doch gleichzeitig wächst Neues: Das 20-Jahre-LeseLustLeipzig-Geburtstagsteam hat sich formiert und freut sich auf die Vorbereitungen zum Jubiläum.

Kommunikation bleibt Schlüsselthema

Wie schon in der zweiten Klausurtagung wurde erneut deutlich: Gute Kommunikation ist entscheidend – und der Teufel steckt im Detail!
Wie gelingt eine gute Kommunikation innerhalb des Vereins? Welche digitalen Tools können unterstützen und wo stoßen sie an ihre Grenzen?
Diskutiert wurde unter anderem:

  • Wie aufwendig wäre ein eigenes Intranet?

  • Wie weit ist die Arbeit an teaminternen „Wikis“ fortgeschritten?

  • Wie lässt sich Wissen dokumentieren und weitergeben – insbesondere an neue Mitstreiter:innen?

Der Austausch darüber wird nie abgeschlossen sein – und das ist gut so. Denn er schärft unser gemeinsames Verständnis für die Arbeit der einzelnen Teams und stärkt das Miteinander.

Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden für ihr Engagement!

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